Alpakas
Wissenwertes über diese wunderbare Tiere

Egal, ob der Besuch auf dieser Seite durch reines Interesse und Zufall oder den geplanten Kauf von Alpakas bedingt ist, es gibt einiges Wissenswertes über diese wunderbaren Tiere zu berichten.

Steht der Kauf von Alpakas im Raum, ist die Entscheidung, ob man auf der Suche nach Hobbytieren ist oder sich der Zucht hochwertiger Tiere verschreiben möchte, der erste Schritt auf dem Weg zum eigenen Alpaka. Aufgrund dessen, dass ich pro Jahr hunderte Alpakas schere, komme ich auf viele unterschiedliche Höfe. Die gesammelten Erfahrungen gebe ich Ihnen gerne in beratender Tätigkeit weiter und unterstütze Sie in den Bereichen Weide, Stall, Heu, Wiese usw.  Weiteres spielen  sowohl Genetik, Faserqualität als auch Körperbau eine große Rolle für den Wert des jeweiligen Alpakas. Die Grundkenntnisse der oben genannten Kriterien ersparen auf jeden Fall die eine oder andere Enttäuschung nach erfolgtem Kauf!

Allgemeines über Alpakas

Alpakas gehören zur Familie der Kamele, genauer gesagt zu den Neuweltkameliden. Sie wurden vor mehreren tausend Jahren von den Vorfahren der Inkas in den Hochebenen der südamerikanischen Anden aus dem Vikunja domestiziert und werden seither wegen ihrer hochwertigen Faser gezüchtet. In ihrer ursprünglichen Heimat werden sie auch gegessen!
Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser. Unsere Alpakas derzeit sind alle Huacayas.

Alpakas werden bis ca. 1m groß. Das Gewicht bei Stuten ist ca. 50-65 kg und Hengste werden ca. 80-95 kg schwer. Sie werden 20-25 Jahre alt.
Alpakas sind Herdentiere und fühlen sich nur gemeinsam mit ihren Artgenossen wohl. Es empfiehlt sich mindestens 3 Tiere zu halten. Trotzdem sind Alpakas auch Distanztiere, die einen gewissen Mindestabstand untereinander einhalten – was man sehr schön im Stall und auf der Weide beobachten kann. Werden diese „Grenzen“ überschritten, wird auch gerne einmal gespuckt.
Um ein Alpaka verstehen zu können, muss man auch wissen, dass es ein Beute- und Fluchttier ist, daher wollen Alpakas nicht gestreichelt werden. Da sie jedoch sehr neugierig und lernbereit sind, kommen sie nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz nah und legen ihre Scheu mehr und mehr ab. Aufgrund ihres Wesen sind sie mit Übung und Training auch wunderbar als Therapie- und/oder Trekking Tiere geeignet.
Alpakas kommunizieren untereinander über ihre Körperhaltung, Schwanz- und Ohrbewegungen sowie über eine Vielzahl von Lauten, meist ist es ein sanftes Summen. Auch das macht Alpakas so liebenswert und hat auf uns einen beruhigenden Einfluss.


Einmal pro Jahr wird ein Fohlen (Cria) geboren. Die Trächtigkeit dauert 11,5- 13 Monate. Im Normalfall findet die Geburt am Vormittag bis zum frühen Nachmittag statt. Das ist in den Anden überlebenswichtig, da die Fohlen an der Sonne trocknen müssen. Alpakas haben kurze Zungen und sind daher nicht in der Lage, ihre Crias trocken zu lecken. In 95% der Fälle verläuft eine Geburt komplikationslos und es ist kein Eingreifen des Menschen erforderlich. In unseren Breitengraden ist die Deckzeit so zu empfehlen, dass die Geburten in die schneefreien Monate (März/April-Oktober) fallen. Ca. 2-3 Wochen nach der Geburt kann eine Alpakastute wieder gedeckt werden.
Alpakafohlen sollten nicht handzahm gemacht werden, da das Risiko einer Fehlprägung hoch ist. Fehlgeprägte Tiere halten den Menschen für ein Alpaka und behandeln ihn auch so, vor allem Hengste können dann gefährlich werden (ein fehlgeprägter Hengst wird als Berserker bezeichnet).

Nutzen der Alpakas

In Europa haben diese liebenswerten Tiere das Glück, hauptsächlich zur Fasergewinnung gehalten zu werden. Die Alpakafaser zählt zu den edelsten Fasern weltweit und kommt in 24 Naturtönen vor.

Pro Schur, welche einmal jährlich vonstatten geht, können 2 bis 5 kg Wolle gewonnen werden.

Das Vlies: Die Alpakafaser zeichnet sich durch Ihre ausgezeichnete temperaturausgleichende Eigenschaft aus. Sie wärmt bei kalten Temperaturen und gibt bei Hitze Wärme ab.

Durch den sehr kleinen Faserdurchmesser (teils unter 15 µm) ist das Gewicht der Wolle sehr gering und dadurch so angenehm zu tragen. Ein weiterer Vorteil ist der extrem geringe Anteil an Lanolin, dem sogenannten Wollfett, welches jeder, der schon mit Schafwolle gearbeitet hat, wohl nicht mehr so schnell vergessen wird. Das Alpakavlies ist sauber, riecht nicht unangenehm, ist nicht fettig und somit weit leichter zu reinigen. Durch den geringen Faserdurchmesser kratzt die Wolle hochwertiger Alpakas nicht.

All diese Eigenschaften und Vorteile machen das „Vlies der Götter“ unserer Meinung nach zur Alternative der Zukunft im Bereich innovativer Landwirtschaft - nicht umsonst wird die Investition in die Zucht von Alpakas als „best livestock investement“ bezeichnet.

Die Fleischgewinnung hat  zu unserer Freude in Europa keinen Stellenwert. Für uns war dies ein wichtiger Punkt, uns für diese Tiere zu entscheiden!

Alpakas sind ausgesprochen gutmütige und leise Tiere, welche durch Ihren wachen Blick und ihre ausgesprochene Neugier sehr rasch das Herz Ihres Gegenübers erobern. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass sie zunehmend in der tiergestützten Therapie zum Einsatz kommen. Auch der Tourismus hat diese Wollknäuel mittlerweile für sich entdeckt und so mancher Bauernhof bietet Spaziergänge oder Trekkingtouren mit Alpakas bzw. ihren Verwandten, den Lamas, an.

Ein weiteres Einsatzgebiet ist der einfache Ersatz des Rasenmähers durch ein absolut liebenswertes Geschöpf auf 4 Beinen oder einfach als bester Freund für Kinder, den man aber im Gegensatz zu einem Hund auch mal 2 Tage alleine lassen kann.

Und genau über diese möglichen „Einsatzgebiete“ sollte man sich Gedanken machen, wenn man beabsichtigt sich Alpakas zuzulegen, da es einen wirklichen Unterschied macht, ob man sich der Zucht und Verbesserung der Faser intensiv widmen oder einfach von der Terrasse aus in ein lustiges Gesichtchen schauen möchte.

Bei weiteren Fragen oder Interesse an einem Besuch bei mir stehe ich gerne jederzeit telefonisch oder persönlich bereit und würden mich freuen, auch Sie mit dem gefährlichen und kaum heilbaren Alpakavirus zu infizieren!